Sternschwestern wählten neue Leitung der Deutschen Provinz

Ein Generationenwechsel

AUGSBURG – Das neunte Provinzkapitel der Franziskanerinnen von Maria Stern in Augsburg stand unter dem Motto „Die Freude an Gottes Wort ist wie ein Licht in der Welt“. Zum Abschluss wählten die Schwestern eine neue Leitung der Deutschen Provinz: Bei einem Gottesdienst mit Bischof Bertram Meier in der Sternkirche wurde sie in ihr Amt eingeführt.

Am siebentägigen Provinzkapitel haben 24 Schwestern teilgenommen, 18 von der Ordensgemeinschaft gewählte Schwestern und sechs von Amts wegen, darunter die brasilianische Generaloberin Schwester Solange Vidal de Lima. Sie wurde im Juli 2023 beim 21. Generalkapitel gewählt und leitete das Provinzkapitel. 

Neue Provinzoberin ist Schwester Concordia Stöcker. Sie war zuletzt Pflegedienstleiterin im Schwesternheim in Bergheim und steht der deutschen Provinz vor, zu der die Konvente in Augsburg-Bergheim, Nördlingen, St. Hildegard am Dom und die Kindertagesstätte in Augsburg-Pfersee gehören.

Drei Rätinnen 

Ihre Stellvertreterin und Provinzvikarin Petra Grünert ist Pastoralreferentin und in der Jugendarbeit tätig. Ihnen stehen drei Rätinnen zur Seite: Ludowika Lenz, die zuletzt Provinzoberin und früher Generaloberin war, Schwester Monika Rosenhammer, Hausoberin im Mutterhaus in Augsburg, und Dominika Meier, die den Haushalt von Bischof Bertram Meier führt.Der Bischof legte den Schwestern der neuen Provinzleitung nahe, ihr Amt als geistliche Aufgabe für die Gemeinschaft zu sehen. Er verwies auf den Generationenwechsel, denn neben den beiden erfahrenen Rätinnen Ludowika Lenz und Monika Rosenhammer gehörten die anderen einer jüngeren Generation an. Der Altersdurchschnitt liege jetzt bei 66 Jahren, so Meier. „Aber auch die Jüngeren haben schon viel Erfahrung gesammelt“, betonte er und bat sie, diese in die Gemeinschaft einzubringen.

Für den künftigen Weg machte der Bischof fünf Vorschläge, die alle mit dem Wort „einander“ verbunden waren. So sei „einander vertrauen“ die Voraussetzung dafür, dass der Dienst gelinge. „Ein Team muss zusammenspielen und sich vertrauen“, sagte Meier. Zum Vorschlag „einander anhören“ erklärte er, dass die Leitung ein kleines synodales Team sei. Er wünschte den Schwestern, synodal unterwegs zu sein, einander gut zuzuhören und miteinander Geduld zu haben. Die Rätinnen sollten im Teamgeist die Oberin unterstützen, doch sollten sie bedenken, dass diese bei allen demokratischen Elementen an der Spitze der Leitung steht.

Einander helfen

„Helfen Sie einander, lassen Sie sich helfen, tragen Sie Lasten gemeinsam“, war sein dritter Vorschlag. Dazu versprach der Bischof, dass auch die Diözese den Schwestern zur Seite stehen werde. Dass sie nicht immer einer Meinung sein werden, fasste er im Vorschlag „einander konstruktiv kritisieren“ zusammen. Die Schwestern der Provinzleitung sollten dabei immer darauf achten, wie sie miteinander umgehen. 

Als letzten Punkt nannte Meier „einander trösten“. Es könne immer wieder auch dunkle Zeiten geben, aber sie sollten mit Freude und Gelassenheit in die Zukunft gehen und auf den Trost des Heiligen Geistes vertrauen. Zum Motto seiner Predigt „Hör niemals auf, anzufangen“ ergänzte der Bischof am Ende: „Fang aber auch niemals an, aufzuhören.“

Roswitha Mitulla

10.03.2024 - Bistum Augsburg